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Vorurteile über Linux
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Allgemein |
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In diesem Kapitel soll mit den immer wieder gehörten Vorurteile
gegen Linux im professionellen Einsatz aufgeräumt werden. Folgende Vorurteile
werden versucht aus der Welt zu schaffen:
- Kein richtiger oder schlechter Support
- Hackerstatus (alles ist Beta!!)
- Sicherheitsrisiko wegen OpenSource
- Keine guten und professionellen Softwarelösungen (Office etc.)
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Kein richtiger und schlechter Support |
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Dies ist einer der meist genannten Vorurteile gegenüber
dem professionellen Einsatz von Linux in Unternehmen. Dieser Vorwurf ist einfach zu
wiederlegen. Linux gewann vor noch nicht langer Zeit einen Award für das best
dokumentierte Betriebsystem überhaupt. Die Informationsmöglichkeiten sind enorm.
Ob per Distributor oder IRC, Mailinglisten, Foren oder Newsgroups eine
Supportleistung ist garantiert und zwar ohne teuren Supportvertrag, der bei den
meisten kommerziellen Betriebssystemen notwendig wird. Natürlich ist es auch möglich
komerziellen, professionellen Support heranzuziehen. Die Firma Innominate bietet
auf http://linux-biz.de/ eine Liste von Firmen, die kommerziellen Support bieten,
an. Neuerdings gibt es jetzt auch Linux Trainig Videos. Die Firma KeyStone Learning
Systems bietet fünf neue Linux Training Videos an. Diese handeln von der Installation,
grundlegende Administration, KDE, Netzwerk und fortgeschrittene Administration.
Die Videos sind zwischen ca. 40 Min. und ca 2 Std. lang. Weitere Informationen
und Inhalte gibt es hier.
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Hacker- und Bastlerstatus |
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Linux entwickelt sich schnell. Bei der Masse an Entwicklern, die am
Linux-Projekt beteiligt sind, ist das Interval bei Neuerscheinungen relativ kurz.
Aber: man ist keinesfalls gezwungen, jeden kleinen Schritt mitzumachen. Innerhalb
der Kernelentwicklung gibt es zwei verschiedene Hauptlinien, den stabilen und den
Entwicklerkernel. Beim stabilen Systemkern bestehen die eventuellen Änderungen
hauptsächlich aus dem Eliminieren von Sicherheitslöchern oder anderen Fehlern.
Neue Funktionalitäten, Treiber und grundlegende Veränderungen werden ausschließlich
im Entwicklerkernel durchgeführt. Dieser durchläuft eine langwierige und intensive
Testphase ("kernel freeze"), bis er zum nächsten stabilen Kernel wird. Dem Benutzer
steht also frei, ob er ein stabiles System verwenden oder die neuesten Funktionen und
Treiber ausreizen will. Ein Vorteil ist, dass man ohne grossen Aufwand sein System
täglich auf dem neusten Stand halten kann. Die neusten Programmversionen werden sofort
vom Distributor auf den distributoreneigenen FTP Server geladen und mit einer
Taskanweisung kann beispielsweise jeden Morgen die neusten Programmversionen vom
Server geladen und direkt automatisch installiert werden. So verfügt man immmer
automatisch über die neusten Bugfixes und Feautres jedes unterstüzten Programmes.
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Sicherheitsrisiko wegen OpenSource |
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Diese Behauptung kann ruhig wiederlegt werden.
Im Gegenteil, durch das OpenSource Konzept hat jeder Zugriff auf den Source der Programme
die er verwendet und kann sofort und ohne weiteren Probleme selber entdeckte Sicherheitslöcher
flicken. Wer die Security-Mailinglisten verfolgt, stellt schnell fest, daß zu einem festgestellten
Fehler zumeist innerhalb von Stunden eine Fehlerlösung und ein Patch zur entsprechenden Lücke
bekanntgegeben werden. Zum Beispiel für berühmten Pentiumfehler war inerhalb von 24 Stunden ein
Bugfix für den Linux Kernel bereit zum downloaden.
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Keine guten und professionellen Softwarelösungen |
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Es gibt bis jetzt noch kein Lotus Domino oder Microsoft Backoffice
Produkte für Linux. Diese Firmen sehen in Linux einfach noch keinen Markt bzw. haben kein
Interesse daran, für ein freies Beriebssystem Produkte herauszugeben. Hier ist noch
einiges an Überzeugungsarbeit gegenüber den Herstellern zu leisten, obwohl Linux oftmals
schon erfolgreich in ebendiesen Unternehmen eingesetzt wird, und sei es nur als Web Server.
So bieten viele Firmen schon ihre Produkte für Linux an, bzw. haben erfolgreiche Testläufe
hinter sich, bieten jedoch keinen kommerziellen Support für ihr Produkt auf Linux an. So
entscheiden sich viele Kunden für den Einsatz von Windows NT anstatt für Linux, obwohl
letzteres geringere Kosten, eine höhere Betriebsstabilität und Flexibilität gebracht hätte.
Gerade im Severbereich bietet Linux eine Vielzahl von guten und professionellen Softwarelösungen
an. Die Kombination aus Linux, Apache, MySQL, PHP (sogenante LAMP Rechner) bieten ein sehr gutes
und leistungsstarkes Packet an für den Einsatz als Internet und Intranet Server an. Auch als
File Server mit der Samba Software leistet das Linux Betriebsystem gute Leistungen. Auch in
Sachen Workplace bietet Linux bereits einiges. Durch die beiden Desktopsysteme KDE und GNOME
oder auch CDE und Motif (kommerzielle Lösungen) wurde das Arbeiten für den Anwender um einiges
erleichter. Die Umstellung von Windows auf KDE ist nicht mehr so gross. Auf der Basis der Office
Suiten ist ebenfalls ganze Arbeit geleistet worden. Die gratis OfficeSuiten StarOffice WordPerfekt
(nicht zuvergessen ist Koffice, das aber noch in Entwicklung steht) mit einem MicrosoftOffice-Funktionsumfang
und der kommerzielle Kollege Applixware vertreten diese Softwaregruppe hervorragend.
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