cpio
Funktionen
cpio erzeugt und verwaltet Dateiarchive verschiedener
Formate
Syntax
cpio {-o|-create} [-0acvABLV]
[-C Anzahl] [-H Format] [-M
Nachricht] [-O [[User@]Host:]Datei]
[-F [[User@]Host:]Datei] [-file=[[User@]Host:]Datei]
[-format=Format] [-message=Nachricht]
[-null] [-reset-access-time] [-verbose] [-dot]
[-append] [-block-size=Größe] [-dereference]
[-io-size=Größe] [-force-local] [-help]
[-version] < Liste [> Datei]
cpio {-i|-extract} [-bcdfmnrtsuvBSV]
[-C Anzahl] [-E Datei] [-H
Format] [-M Nachricht] [-R [User][:.][Gruppe]]
[-I [[User@]Host:]Datei] [-F
[[User@]Host:]Datei] [-file=[[User@]Host:]Datei]
[-make-directories] [-nonmatching] [-preserve-modification-time]
[-numeric-uid-gid] [-rename] [-list] [-swap-bytes]
[-swap] [-dot] [-unconditional] [-verbose]
[-block-size=Anzahl] [-swap-halfwords] [-io-size=Anzahl]
[-pattern-file=Datei] [-format=Format]
[-owner=[user][:.][Gruppe]] [-no-preserve-owner]
[-message=Nachricht] [-force-local] [-help]
[-version] [Muster...] [< Datei]
cpio {-p|-pass-through} [-0adlmuvLV]
[-R [user][:.][group]] [-null] [-reset-access-time]
[-make-directories] [-link] [-preserve-modification-time]
[-unconditional] [-verbose] [-dereference] [-owner=[User][:.][Gruppe]]
[-dot] [-no-preserve-owner] [-help] [-version]
Zielverzeichnis < Liste
Beschreibung
cpio ist ein Tool zur Erzeugung und Verwaltung von
Dateiarchiven. In einem Dateiarchiv werden mehrere Dateien mit ihren
Verzeichnissen und allen Verwaltungsinformationen, wie Eigentümer,
Zugriffsrechte Erzeugungszeit etc., zu einer einzigen Datei oder zu einem
Datenstrom zusammengefaßt. cpio erzeugt und verarbeitet
eine ganze Reihe verschiedener Archivformate. Deshalb ist es besonders gut
für den Austausch von Datenbeständen zwischen unterschiedlichen
Rechnern geeignet.
cpio kann in drei verschiedenen Modi arbeiten.
Im copy-out Modus werden Daten aus dem Dateisystem in ein Archiv, zum
Beispiel auf ein Magnetband, geschrieben. Die Namen der zu archivierenden
Dateien liest cpio Zeilenweise von der Standardeingabe. Eine gängige
Methode zur Erzeugung einer geeigneten Liste von Dateinamen ist die
Verbindung des Ausgabekanals von find mit dem Eingabekanal von cpio
durch eine Pipeline.
Im copy-in Modus werden die Daten vom Archiv in das Dateisystem kopiert.
In diesem Modus liest cpio die archivierten Daten von der
Standardeingabe. Wenn nicht das gesamte Archiv ausgepackt werden soll, können
die gewünschen Dateien durch reguläre Ausdrücke nach den
Optionen auf der Kommandozeile angegeben werden.
Im copy-pass Modus werden die Daten wie bei copy-out aus dem Dateisystem
gelesen und sofort wieder in ein anderes Verzeichnis geschrieben, ohne daß
zwischendurch ein Archiv erzeugt wird. Die Namen der zu kopierenden
Dateien werden wie bei copy-out von der Standardeingabe gelesen, der Name
des Zielverzeichnisses muß in der Kommandozeile nach den Optionen
angegeben werden.
Optionen
- -a
- veranlaßt cpio, nach dem copy-out die letzte
Zugriffszeit vor dem Lesen zurückzusetzen
- -A
- die Dateien werden an ein existierendes Archiv angehängt (nur
im copy-out Modus auf Blockgeräten möglich)
- -b
- veranlaßt cpio, beim extrahieren von Daten die Bytes
von Datenwörtern und Halbwörtern zu tauschen
- -B
- setzt die Blockgröße auf 5120 Bytes anstelle der
voreingestellten 512 Bytes
- -block-size=Anzahl
- setzt die Blockgröße auf Anzahlx512 Bytes
- -c
- veranlaßt tar, das alte, portable ASCII Archivformat zu
benutzen
- -C Größe
- setzt die Blockgröße (Größe in Bytes)
- -d
- veranlaßt tar, beim Auspacken eines Archivs die notwendigen
Verzeichnisse zu erzeugen, wenn sie noch nicht existieren
- -E Datei
- die Liste oder die regulären Ausdrücke zur Bestimmung der
zu kopierenden Dateien wird aus der angegebenen Datei und nicht von der
Standardeingabe gelesen
- -f
- verkehrt die Wirkung der Liste bzw. des Musters ins Gegenteil; es
werden die Dateien kopiert, die nicht auf das Muster passen
- -F [[User@ ]Host:]Datei
- veranlaßt tar, die angegebene Datei als
Archivdatei zu benutzen
- -force-local
- erzwingt die Interpretation eines Archivnamens bei den Optionen -F,
-I und -O als lokale Datei, auch wenn in dem Dateinamen ein Doppelpunkt
vorkommt
- -H Format
- bestimmt eines der folgenden Archivformate (bei copy-in werden die
unterstützten Formate automatisch erkannt):
- bin
- (Voreinstellung bei copy-out) veraltetes Binärformat
- odc
- das alte, portable POSIX-1 Format
- newc
- das neue, portable SVR4 Format; für große
Dateisysteme mit mehr als 65536 I-Nodes geeignet
- crc
- wie newc mit zusätzlicher Prüfsumme
- tar
- das alte tar Format
- ustar
- das POSIX-1 tar Format und das GNU-tar
Format
- hpbin
- das alte Binärformat des HPUX-cpio
- hpodc
- das portable POSIX-1 Format von HPUX; unterscheidet sich in der
Speicherung von Gerätedateien
- -i
- schaltet cpio in den copy-in Modus; die in der Liste
angegebenen Dateien werden aus dem Archiv in das System hinein kopiert
- -I [[User@ ]Host:]Datei
- verbindet die Standardeingabe von cpio mit der Datei;
gegebenenfalls wird die Verbindung zum Rechner Host hergestellt
und die Archivierung mit den Rechten von User ausgeführt
- -k
- ohne Funktion
- -l
- wenn möglich werden Dateien nicht kopiert sondern symbolische
Links erzeugt
- -L
- im copy-out oder -pass Modus werden nicht die symbolischen Links
kopiert, sondern die referenzierten Dateien
- -m
- das Datum der letzten Änderung bleibt beim Kopieren unverändert
- -M Nachricht
- veranlaßt cpio, die Nachricht auf die Standardfehlerausgabe zu
schreiben, wenn das Backup-Medium voll ist; der Platzhalter `%d' kann
benutzt werden, um in der Nachricht die laufende Nummer des aktuellen
Bandes auszugeben (Start bei 1)
- -n
- die User- und Gruppen-ID der archivierten Dateien wird beim Listing
in numerischer Form ausgegeben
- -no-preserve-owner
- (Voreinstellung für User ohne root-Privilegien) beim
Extrahieren von Dateien aus dem Archiv oder beim Kopieren wird die
archivierte User- und Gruppen-ID nicht auf die extrahierten Dateien übertragen
- -o
- schaltet cpio in den copy-out Modus; die in der Liste angegebenen
Dateien werden aus dem System heraus kopiert und ein Archiv angelegt
oder erweitert
- -O [[User@ ]Host:]Datei
- verbindet die Standardausgabe von cpio mit der Datei;
gegebenenfalls wird die Verbindung zum Rechner Host hergestellt
und die Archivierung mit den Rechten von User ausgeführt
- -p
- schaltet cpio in den copy-pass Modus
- -r
- erlaubt dem Anwender die interaktive Umbenennung von Dateien im
copy-in Modus
- -R [User ][:.][Gruppe ]
- die entsprechenden Benutzerrechte vorausgesetzt, werden Eigentümer
und/oder Gruppe der Dateien beim Extrahieren geändert
- -s
- die Bytes eines Halbwortes werden beim Extrahieren der Daten
vertauscht
- -S
- die Halbworte eines Wortes werden beim Extrahieren der Daten
vertauscht
- -t
- zeigt den Inhalt des Archives an
- -u
- beim Extrahieren werden Dateien im Dateisystem ohne Nachfrage durch
gleichnamige Dateien aus dem Archiv überschrieben, auch wenn diese älter
sind
- -v
- zusammen mit -t wird ein ausführliches Listing des
Archivinhalts ausgegeben
- -V
- für jede bearbeitete Datei wird ein Punkt in den
Standardfehlerkanal geschrieben
- -version
- gibt die Versionsnummer von cpio aus
- -0
- die Elemente der Liste können durch Nullbytes anstelle der
normalerweise erwarteten NEWLINE
übergeben werden